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Ärzte fordern weniger Papierkram und mehr Zeit für Patienten

today14. Dezember 2020 89

Hintergrund
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Saarland. Die Ärzte sind mit ihrem Wunsch nicht allein, denn auch Psychotherapeuten fordern von Politik und Verwaltung einen großen Abbau der Bürokratie, um wieder mehr Zeit für ihre Patienten zu haben. Ein aktuelles Beispiel dafür seien die ständig wechselnden Corona-Vorgaben. Durchschnittlich müssen Ärzte in Deutschland rund zwei Monate pro Jahr für Papierkram aufwenden.

Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland (KV) machte in einem Appell ihre Haltung deutlich. Ärzte und Psychotherapeuten wollten für die Nöte und Sorgen ihrer Patienten da sein und sie behandeln.

Die zunehmende Bürokratie stehle dafür allerdings die nötige Zeit. „Der Kampf mit der Abrechnung, von Quartal zu Quartal geänderte Bestimmungen zum Einheitlichen Bewertungsmaßstab, Dokumentationspflichten, Rechtfertigungszwänge in der Wirtschaftlichkeitsprüfung oder aktuell das heillose Wirrwarr der Vorgaben zu Corona-Testungen und Dosierungsangaben auf Rezepten sind nur einige Beispiele dafür, wie unser Praxisalltag durch bürokratische Vorgaben immer mehr belastet wird.“

Laut dem aktuellen „Bürokratie-Index“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), soll ein*e niedergelassene*r Arzt bzw. Ärztin oder Psychotherapeut*in durchschnittlich 61 Arbeitstage pro Jahr mit bürokratischen Aufgaben.

Vor allem stört die Mediziner die hektische Rechtssetzung in der Corona-Pandemie auf. Praxen müssten sich deshalb teilweise sogar wöchentlich an die relevanten Abläufe für die Patientenversorgung anpassen.

Die KV fordert außerdem umsetzbare Konzepte für die Digitalisierung, die Praxisabläufe nicht zusätzlich belasten dürfen. Momentan solle die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)  zum Start zwar digital an die Krankenkasse geschickt werden, Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen bekommen aber weiter einen Ausdruck auf Papier.

Bei Übertragungsfehlern bei der eAU verlangt die Krankenkasse trotzdem weiter eine Papierbescheinigung. Weiter hieß es von der KV, müsse jeder elektronische Arztbrief und  Notfalldatensatz nochmal einzeln digital abgezeichnet werden – also noch mehr Bürokratie für Praxen. „Digitale Konzepte müssen unter dem Aspekt des Patientennutzens und der Vereinfachung zunächst auf den Prüfstand gestellt werden, bevor sie den Weg in die Versorgung finden“, heißt es ebenso in dem Appell. Ein „Hauruckverfahren“ ist laut KV keine Option.

Geschrieben von: Chuck Norris

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