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Ganze 400 Personen im Saarland haben keine Staatsangehörigkeit. Das bedeutet, dass sie keinem Land zugeordnet sind. Dieses Phänomen ist jedoch keineswegs selten. Ende 2022 waren deutschlandweit fast 30.000 Menschen staatenlos – ein neuer Rekord.
Aber wie kann es überhaupt dazu kommen?
Laut dem Statistischen Bundesamt gibt es verschiedene Gründe für Staatenlosigkeit. Ein großes Problem ist oft der Mangel an wichtigen Dokumenten wie Geburtsurkunden oder Ausweisen. Es gibt weltweit sogar etwa 237 Millionen Kinder unter fünf Jahren, die keine Geburtsurkunde besitzen, wie UNICEF berichtet. Diskriminierung spielt ebenfalls eine Rolle. In einigen Ländern ist es beispielsweise Frauen untersagt, die Staatsangehörigkeit an ihre Kinder weiterzugeben. Wenn der Vater dies nicht tut oder nicht bekannt ist, kann das Kind automatisch staatenlos werden. Tatsächlich gibt es in einigen Ländern sogar diskriminierende Gesetze, die vor allem aufgrund von religiösen oder ethnischen Hintergründen Anwendung finden. Ein weiterer Faktor ist die Auflösung von Staaten. Wenn man in diesem Prozess nicht rechtzeitig die Staatsbürgerschaft des Nachfolgestaates annimmt, kann man ebenfalls staatenlos werden.
Grundsätzlich kann jemand, der mindestens sechs Jahre rechtmäßig in Deutschland gelebt hat, eine Einbürgerung beantragen. Wenn ein Kind, das bereits in Deutschland staatenlos geboren wurde, eingebürgert werden soll, kann der Antrag bis zum 21. Lebensjahr des Kindes gestellt werden.
Geschrieben von: Melina Schumitz
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