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Warum der 1. FC Saarbrücken in die 2. Bundesliga aufsteigt: Eine Analyse

today8. Mai 2023 16978 20 4

Hintergrund
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Es war ein hartes Stück Arbeit am Sonntag. Der 1. FC Saarbrücken hat kurz vor Schluss per Elfmeter mit 1:0 gegen Oldenburg gewonnen. Ein Team aus dem Tabellenkeller, mit denen die Blauschwarzen in den letzten Wochen so viele Probleme hatten. Es könnte der entscheidende Push gewesen sein. Denn dieser Sieg zeigt, neben weiteren interessanten Aspekten, sehr deutlich, warum der Traditionsklub aus der Landeshauptstadt am Ende in die 2. Bundesliga aufsteigt. Und warum die bittere Pleite gegen Meppen vor zwei Wochen sogar etwas Gutes an sich hat:

Nicht alles schlecht an Meppen-Schlappe

Die Niederlage gegen Meppen hat – bei allem Ärger und Groll – nämlich gleich mehrere positive Effekte. Zum einen ist da das Gesetz der Serie. Man muss kein Prophet sein, um sagen zu können, dass Serien mit zunehmender Dauer immer brüchiger werden. Hätte Saarbrücken gegen Meppen gewonnen, dann hätte es am Ende einer Serie von sieben Siegen in Folge bedurft. Ein sehr unwahrscheinliches Szenario. Dann lieber ein Spiel sechs Spieltage vor Schluss verlieren, um dann eine durchaus machbarere Serie von fünf Siegen in Folge zu feiern (was dem FC Ende letzten Jahres schon mal gelang), statt in den letzten drei Spielen eine Niederlage zu kassieren. Was aber noch viel interessanter ist: Mit der Niederlage hielt man Meppen „am Leben“. Die Niedersachsen spielen in den letzten Spielen ganz stark auf, gewannen neben Saarbrücken auch gegen Wiesbaden und Essen und schnuppern wieder am Klassenerhalt. Und Meppen kann zum Königsmacher werden, denn der SV spielt noch gegen die direkten FCS-Aufstiegskonkurrenten aus Dresden und Osnabrück. Und mit der Aussicht auf den nun doch machbaren Klassenerhalt, wird Meppen extrem motiviert in diese Spiele gehen.

Viele Teams drücken am Samstag dem FCS die Daumen und umgekehrt

Aber nicht nur Meppen schielt am Samstag mit einem Auge Richtung Ludwigsparkstadion. Auch die mit Meppen gegen den Abstieg kämpfenden Clubs aus Zwickau und Oldenburg werden sehnsüchtig während ihrer Spiele auf die Anzeigetafel mit den Zwischenergebnissen schauen. Denn Oldenburg (spielt parallel gegen Mannheim) und Zwickau (spielt ebenfalls parallel gegen Dresden) müssen am Samstag ihre letzte Chance nutzen und gegen die beiden FCS-Mitkonkurrenten gewinnen. Eine nicht unbedeutende Motivationsspritze kann daher vom FCS selbst kommen. Denn für beide Kellerteams gilt es, ein Team zu überholen: Halle. Und die sind eben am Samstag in Saarbrücken zu Gast. Also: Ein schnelles Tor hilft nicht nur den nervösen FCS-Fans, sondern vor allem auch Meppen und Oldenburg. Und deren Tore helfen wiederum dem 1. FC Saarbrücken. Die Konstellation könnte also schlimmer sein!

SVE muss Meisterparty verschieben

Dann wäre da die Schwächephase von Nachbar Elversberg. Ging man vor Wochen noch davon aus, dass die Elv zum aktuellen Zeitpunkt schon längst siegestrunken den Aufstieg gefeiert hat und die Saison danach gemütlich ausklingen lässt, ließ das Team von Trainer Steffen stattdessen ordentlich Federn. Natürlich: Die SVE wird aufsteigen! Aber wie schön wäre es, wenn dies nicht am nächsten Spieltag im tristen Stadion der Zweitvertretung von Bundesligist Freiburg geschehen würde, sondern erst am übernächsten Spieltag in der dann wahrscheinlich ausverkauften Kaiserlinde gegen Wehen Wiesbaden? Deshalb, liebe Elversberger: Gegen Freiburg am Samstag nochmal mit der zuletzt so oft angewandten angezogenen Handbremse spielen und den kleinen Breisgauern (die keine Rolle im Aufstiegskampf spielen, da nicht aufstiegsberechtigt) die drei Punkte überlassen und dann nächste Woche mit einem Erfolg im eigenen Stadion feiern. Macht eindeutig mehr Spaß – und angesichts von sechs Punkten Vorsprung auf Freiburg tut ihr euch in Sachen Meisterschaft auch nicht weh. 😉

Torverhältnis wie ein Pluspunkt

Und noch ein Argument spricht für den FCS: Das Torverhältnis. Es ist besser als das von Wiesbaden, Osnabrück und Mannheim. Nur mit Dresden steht man gleich. Da Dresden aber ohnehin mindestens einen Punkt lassen muss und der FCS alle Spiele gewinnt, wird man sich auch beim Torverhältnis automatisch vor Dresden schieben. Bei nur einem Punkt Rückstand auf Wiesbaden, Dresden und Osnabrück, kann deshalb auch mal ein Unentschieden reichen, wenn zwei der drei anderen Top-Teams mindestens eine Niederlage in den verbleibenden Spielen kassieren.

There’s one more thing

Und last but not least: Der 1. FC Saarbrücken hat den besten Torwart der 3. Liga. Was Daniel Batz in dieser Saison hält, lässt Gegner und Konkurrenten schier verzweifeln. Er kann und wird das große FC-Ass im Ärmel sein, denn ohne Gegentor kann das Team immerhin nicht verlieren. Dieses Pfund haben alle anderen Mannschaften nicht.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der 1. FC Saarbrücken am Ende der Saison tatsächlich beste Karten hat, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Die Fans der Blauschwarzen können sich also beruhigt zurücklehnen und die restlichen Spiele genießen, in der Gewissheit, dass ihr Team auf dem besten Weg ist, das große Ziel zu erreichen.

Geschrieben von: Redaktion

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