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Homburg soll zum Industriecampus für Smarten Wasserstoff werden

today27. Mai 2021 83

Hintergrund
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Homburger Industrieunternehmen entwickeln ein Konzept für einen modernen Industriecampus. Wasserstofftechnologien spielen dabei eine wichtige Rolle. Das Konzept soll am 27. Mai dem Beauftragten der Bundesregierung für Grünen Wasserstoff vorgestellt werden.

Der Innovationsbeauftragte „Grüner Wasserstoff“ beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Stefan Kaufmann, besucht am Donnerstag (27. Mai 2021) das Saarland. In Begleitung des Bevollmächtigten für Innovation und Strategie, Ammar Alkassar, informiert sich Dr. Kaufmann über die Wasserstoffkompetenz saarländischer Unternehmen sowie der saarländischen Forschungslandschaft.

Als erste Station steht ein Besuch der Kreis- und Universitätsstadt Homburg auf dem Programm. Homburg ist der zweitgrößte Arbeitsplatzmagnet und wichtiger Industriestandort im Saarland. Mit Betrieben wie Bosch, Schaeffler, ThyssenKrupp und Michelin sind in Homburg große Namen genauso vertreten wie innovative Mittelständler, beispielsweise Moehwald, Theiss Naturwaren und Wegener Härtetechnik. Unter Führung der Stadt Homburg und der saarländischen Innovationsagentur saaris wird der Industriestandort Homburg auf Basis der Wasserstofftechnologie zukunftsfähig gestaltet.

Dazu Ministerpräsident Tobias Hans: „Homburg hat die Weichen für die Industrie der Zukunft frühzeitig erkannt. Mit der Schaffung eines Clusters, der innovative Entwicklung auf dem Stand der Forschung mit der industriellen Umsetzung zusammenbringt, ist Homburg ein perfektes Beispiel für die Ausgestaltung der saarländischen Innovationsstrategie.“ saaris und die Stadt Homburg werden Dr. Kaufmann die Eckpunkte eines Projektes vorstellen, mit dem die Innovationspotentiale des Wirtschaftsstandortes gebündelt in einem gemeinsamen Cluster gesteuert werden. Alkassar: „Was Homburg, saaris und die Unternehmen hier am Standort leisten, wird nicht nur ein weiterer innovativer Schritt auf dem Strukturwandel im Land sein, sondern wegweisend für die gesamte Industrie.“ Bürgermeister Michael Forster ergänzt: „Hier werden Wirtschaftlichkeit, Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit zur Umwandlung des Homburger Industriestandortes in einem perspektivisch emissionsfreien starken Wirtschaftscampus vereint.“

Bei der zweiten Station in der Dillinger Hütte informiert sich Dr. Kaufmann über die Wasserstoffallianz im Rahmen eines laufenden grenzüberschreitenden Interessenbekundungsverfahrens IPCEI sowie über die Anforderungen an die Stahlindustrie bei der CO2-Reduktion. Ammar Alkassar: „Dillinger Hütte und Saarstahl zeigen, dass es möglich sein kann, zukünftig den prozessbedingten CO2-Ausstoss bei der Stahlherstellung schrittweise bis auf Null zu verringern.“ Erste Schritte hat die Dillinger Hütte bereits mit der Eindüsung von Koksgas unternommen. Das IPCEI-Projekt H2SYNgas wird dazu beitragen, mit Wasserstoff den Pfad zum grünen Stahl weiter zu beschreiten.

„Durch das Zusammenspiel der IPCEI-Projekte kann ein echtes Ökosystem in der Region geschaffen werden: Von der Erzeugung über die Vor-Ort Nutzung in Industrie und Verkehr bis hin zur Anbindung an die internationalen Wasserstoffnetze. Der internationale Charakter dieser Anträge und die Unterstützung aus allen Ländern der Großregion zeigt, wie lebendig die Zusammenarbeit der Partnerregionen ist. Die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg erweist sich mehr denn je als Stärke der Region und Mehrwert für unsere Unternehmen,“ erläutert Ammar Alkassar.

Zum Abschluss steht ein Besuch des Uni-Campus auf dem Plan. Beim Fraunhofer Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (Fraunhofer-IZFP) haben die Institute in Anwesenheit der Beauftragten des Ministerpräsidenten für Hochschulen, Wissenschaft und Technologie, Dr. Susanne Reichrath, die Möglichkeit, ihre Exzellenz in den Bereich Engineering und Materialwissenschaften vorzustellen. Im Saarland sind nicht nur alle großen deutschen Forschungsgesellschaften mit mindestens einer Niederlassung in Uni-Nähe vertreten, sondern auch eigene Institute haben teils internationales Renommee bei Fragen zur Wasserstofftechnik. Insgesamt stellen sich vor: Das Fraunhofer IZFP, das Institut für ZukunftsEnergie und Stoffstromsysteme (IZES), das Zentrum für Mechatronik und Antriebstechnik (ZeMA), der Lehrstuhl von Prof. Motz, das Steinbeis Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland (MECS), das Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Ministerpräsident Tobias Hans: „In einer Zeit, in der Sprunginnovationen zunehmend über die technologische Ausrichtung der Wirtschaft entscheiden, ist die Nähe zu wissenschaftlicher Exzellenz ein zentraler Standortfaktor. Im Saarland haben wir in fast einmaliger Form eine breit aufgestellte wissenschaftliche Exzellenz auf Weltklasseniveau. Mit diesem Standortvorteil und unserer Innovationsstrategie werden wir den technologiegetrieben wirtschaftlichen Strukturwandel im Saarland erfolgreich meistern.“

Nachdem das Saarland bereits erfolgreich bundesweite Aufmerksamkeit bei seinen Kompetenzen in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit erzeugt hat, ist der Besuch des Innovationsbeauftragten Dr. Kaufmann eine wichtige Gelegenheit, um auch auf die besonderen Kompetenzen des Saarlandes beim industriellen Wandel auf Basis der Wasserstofftechnologie aufmerksam zu machen. Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Schlüssel, um zukünftig im Saarland die Industrie klimaneutral und innovativ aufzustellen. Das betrifft die Herstellung neuer Produkte für diese Technologie genauso wie die Verwendung von Grünem Wasserstoff in einem modernen Energie- und Grundstoffmix. Im Saarland werden so in herausragender Weise die ingenieurgetriebenen Industrieinnovationen und die Digitalisierung zu einem innovativen Industriecluster zusammengefügt.

Geschrieben von: admin

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