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Aggressionen und Verstöße nehmen zu: Umweltminister verurteilt Angriffe auf Naturschützer

today4. Juni 2021 195

Hintergrund
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Saarbrücken. Naturschutzbehörden beobachten die Entwicklung mit Besorgnis: Aggressionen gegenüber Personen, die im Saarland beauftragt sind, die Natur zu schützen, nehmen seit Beginn der Pandemie zu.

„Rückmeldungen unserer Naturwarte sind eindeutig. Der Druck auf die Natur hat sich seit dem letzten Jahr verstärkt. Dies hatte nicht nur eine steigende Zahl von Verstößen zur Folge. Wir registrieren auch vermehrt aggressives Verhalten gegenüber unseren hauptamtlichen und ehrenamtlich bestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Naturwacht Saar. Dabei bleibt es leider nicht immer bei Wortgefechten. Die Attacken von Motocross-Fahrern auf einen kommunalen Naturschutzbeauftragten bei Losheim letztes Wochenende sind da kein Einzelfall“, konstatiert Umweltminister Reinhold Jost.

Für den Minister sind solche körperlichen Angriffe und Beleidigungen durch nichts zu entschuldigen. „Es ist zwar gut, dass während der Corona-Pandemie die Menschen wieder unsere schöne Natur im Saarland entdeckt haben. Wir werden aber im Zuge dessen dem zunehmenden Rowdytum zum Schaden von Mensch und Tier sowie einer Vermüllung der Landschaft nicht tatenlos zuschauen.

Werden unsere Naturwächter beschimpft oder gar verletzt, werden wir das nicht einfach hinnehmen. Das sind keine Kavaliersdelikte. Täter, die wir in diesem Zusammenhang ermitteln können, werden wir konsequent strafrechtlich verfolgen“, so Minister Jost. „Wir müssen unsere weitgehend intakte Natur bewahren, das ist auch im Sinne aller naturliebenden Bürgerinnen und Bürger.“

Der Umweltminister wird in der zweiten Junihälfte alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Naturwacht Saar zu einem Austausch einladen. Jost: „Wir müssen in einer Zeit, in der offensichtlich immer weniger Leute bereit sind, Regeln zu akzeptieren, darüber nachdenken, wie wir unsere Naturwacht in ihrer Arbeit entsprechend unterstützen können. Die meist ehrenamtlichen Mitstreiter sind für uns unverzichtbar.

Sie sind im Übrigen längst nicht nur als „Aufpasser“ unterwegs. Ihre Aufgabe ist es auch, die Menschen – und hier vor allem Kinder und Jugendliche – an die Natur heranzuführen. Sie sind damit wirkliche Mittler zwischen Natur und Mensch. Dieses Engagement ist nicht hoch genug zu schätzen.“

Den Naturwartinnen und Naturwarten – aktuell vier hauptamtliche und 25 im Ehrenamt – obliegt die gesetzliche Aufgabe, die rund 10.000 Hektar Naturschutzgebiete und die fast 30.000 Hektar Natura 2000-Gebiete zu betreuen. Dazu gehört, dass sie die einzelnen Schutzgebiete regelmäßig aufsuchen und überprüfen, ob sich die Gebiete im Sinne des Schutzzieles und des Schutzzweckes entwickeln. Auch können sie kleinere Pflegearbeiten selbst durchführen, sofern diese nicht durch das ansonsten für die Pflege und Unterhaltung der Schutzgebiete zuständige Umweltministerium vorgesehen sind. Einen wertvollen Beitrag für die Umweltbildung leisten sie durch die angebotenen Führungen in die Schutzgebiete, z.B. für Schulklassen.

Geschrieben von: admin

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